Schulterüberlastung bei Schwimmern kann zu Entzündungen führen


Wettkampfschwimmer beim Kraulen

Was ist die Ursache? Aufgrund eines einseitigen Trainings und zu wenig ausgleichender Gymnastik mit Dehnübungen kommt es zu muskulären Dysbalancen, also zu einem Kraftungleichgewicht zwischen verschiedenen Muskelgruppen. Auch kann ein falsches Training mit immer wiederkehrender Dehnung der Schulterkapsel
zu einer Instabilität des Gelenks führen.

 

Hinter dem Begriff „Schwimmerschulter“ stehen diverse krankhafte Erscheinungen an diesem Gelenk. Diese können nur von einem erfahrenen Orthopäden und Sportmediziner in der richtigen Reihenfolge voneinander getrennt werden. Denn bei vielen Schultergelenksbeschwerden ist die schlechte Zentrierung des Oberarmkopfes in einer zu kleinen Schultergelenkspfanne eines der Probleme. Beim Anheben des Oberarmkopfes klemmen, bzw. stoßen, der Oberarmkopf, seine darüberliegenden Sehnen und der Schleimbeutel unter dem Schulterdach an. Im medizinischen Fachjargon nennt man diesen Prozess Impingement-Syndrom. Insbesondere bei den Schwimmstilen Kraulen und Schmetterling tritt dieses Syndrom auf. Denn bei diesen wird die Schulter innenrotiert und somit als leistungsbestimmende Muskelgruppe bei jedem Armzug stark gefordert. Als Folge einer zu starken Kräftigung neigen diese Innenrotatoren der Schulter zu Verkürzungen, wie zum Beispiel der große Brustmuskel. Manchen Sportlern ist das auch durch verstärktes Armdrücken im Fitnessstudio bekannt. Als Folge dadurch werden die Gegenspieler, also die Außenrotatoren der Schulter, nur unzureichend gestärkt und es kommt als Folge des muskulären Ungleichgewichtes zu einem Einklemmungssyndrom und den daraus folgenden Schulterbeschwerden.

 

Besonders bei Kraulschwimmern kann es zu Fehlbelastungen kommen, wodurch in der Schulter schmerzhafte Entzündungen entstehen können.

Aber es gibt noch weitere Ursachen für eine „Schwimmerschulter“. Das Missverhältnis von gewissen Muskelgruppen kann auch eine Fehlstellung des Schulterblatts zur Folge haben. Damit wird der Gleitrhythmus des Schulterblattes
eingeschränkt.

 

Erschienen im Hanauer Anzeiger

 

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